FDA Drug Safety Communication: Update der Überprüfung der Arzneimittelsicherheit von Abacavir und des möglichen erhöhten Herzinfarktrisikos
Sicherheitshinweis:
[1. März 2011] Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) informiert die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand ihrer laufenden Überprüfung der Arzneimittelsicherheit von Abacavir und einem möglichen erhöhten Herzinfarktrisiko. Abacavir ist ein antivirales Medikament, welches in Kombination mit anderen antiretroviralen Medikamenten zur Behandlung der HIV-1-Infektion eingesetzt wird. Verfügbare Medikamente, die Abacavir enthalten, sind Ziagen, Trizivir und Epzicom [in Deutschland unter dem Handelsnamen Kivexa auf dem Markt].
Es hat widersprüchliche Informationen über das potenziell erhöhte Herzinfarktrisiko im Zusammenhang mit der Behandlung mit Abacavir gegeben. In verschiedenen Beobachtungsstudien und einer randomisierten kontrollierten klinischen Studie (RCT) mit Abacavir, konnte ein erhöhtes Herzinfarktrisiko (Myokardinfarkt oder MI) gesehen werden. In anderen RCTs und der Arzneimittelsicherheitsdatenbank des Medikamentenherstellers konnte jedoch kein erhöhtes Herzinfarktrisiko gesehen werden.
Die FDA hat eine Metaanalyse von 26 randomisierten klinischen Studien durchgeführt, die Abacavir untersuchten. Diese Metaanalyse zeigte kein, mit dem Einsatz von Abacavir vergesellschaftetes, erhöhtes Risiko für MI. Behandler sollten weiterhin Abacavir unter Berücksichtigung der Fachinformation verschreiben. Patienten sollten die Einahme von Abacavir nicht unterbrechen, ohne vorher mit ihrem Behandler gesprochen zu haben.
Die FDA wird auch weiterhin jede neue Information zur Arzneimittelsicherheit der Öffentlichkeit bekanntgeben, sobald sie verfügbar ist.
Zusätzliche Informationen für Patienten
Zusätzliche Informationen für behandelnde Ärzte
Zusammenfassung der Daten
Das Hauptziel der FDA war die Erkundung einer Vergesellschaftung von Abacavir mit MI. Dazu wurde in vier Datenbanken (International Pharmaceutical Abstracts [IPA], Intelos, Embase und Scopus) eine Literatursuche nach allen klinischen Studien durchgeführt, die einen randomisierten Abacavir-Arm enthielten. Die FDA überprüfte manuell die Ergebnisse dieser Suche, um RCTs zu identifizieren, die die folgenden Kriterien erfüllten: an Erwachsenen durchgeführt, Studiengröße größer als 50 Teilnehmer, Studie vollendet, keine pharmakokinetische Studie und nicht in Afrika durchgeführt. Es wurde – auf der Basis der jeweiligen Studienergebnisse – als primäre statistische Analysemethode die Mantel-Haenszel Methode mit risk difference, odds ratio (OR) und einem 95% confidence interval (CI) verwendet. Die Analyseeinheit war das Subjekt und der Stratifizierungsfaktor war die Studie. Bei Studien mit mehr als zwei Armen wurden der Abacavir-Arm mit den Armen ohne Abacavir verglichen.
In die Metaanalyse der FDA wurden Daten aus 26 RCTs zwischen 1996 und 2010 aufgenommen (16 Studien aus der Datenbank des Medikamentenherstellers, 5 Studie der AIDS Clinical Trials Group (ACTG) und 5 Studien von universitären Zentren. Für 9.868 Studienteilnehmer, die randomisiert worden waren, entweder eine antiretrovirale Kombinationstherapie mit Abacavir bzw. eine Vergleichskombination ohne Abacavir einzunehmen, wurden Ergebnisse zu MIs berichtet. Insgesamt wurden 46 MI berichtet. 24 davon traten in der Gruppe von 5.028 Studienteilnehmen unter Abacavir auf, 22 in der Gruppe von 4.840 Studienteilnehmern ohne Abacavir. Es konnte keine statistisch signifikante Beziehung zwischen MI und den Abacavir-haltigen Medikamentenkombinationen aufgedeckt werden (Mantel-Haenszel OR 1.02, 95% CI 0.56 – 1.84). Eine Übersicht dieser Metaanalyse findet sich unter http://www.retroconference.org/2011/Abstracts/42436.htm. [Das entsprechende Poster befindet sich in der Anlage.]
Quelle: http://www.fda.gov/Drugs/DrugSafety/ucm245164.htm
Sicherheitshinweis:
[1. März 2011] Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) informiert die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand ihrer laufenden Überprüfung der Arzneimittelsicherheit von Abacavir und einem möglichen erhöhten Herzinfarktrisiko. Abacavir ist ein antivirales Medikament, welches in Kombination mit anderen antiretroviralen Medikamenten zur Behandlung der HIV-1-Infektion eingesetzt wird. Verfügbare Medikamente, die Abacavir enthalten, sind Ziagen, Trizivir und Epzicom [in Deutschland unter dem Handelsnamen Kivexa auf dem Markt].
Es hat widersprüchliche Informationen über das potenziell erhöhte Herzinfarktrisiko im Zusammenhang mit der Behandlung mit Abacavir gegeben. In verschiedenen Beobachtungsstudien und einer randomisierten kontrollierten klinischen Studie (RCT) mit Abacavir, konnte ein erhöhtes Herzinfarktrisiko (Myokardinfarkt oder MI) gesehen werden. In anderen RCTs und der Arzneimittelsicherheitsdatenbank des Medikamentenherstellers konnte jedoch kein erhöhtes Herzinfarktrisiko gesehen werden.
Die FDA hat eine Metaanalyse von 26 randomisierten klinischen Studien durchgeführt, die Abacavir untersuchten. Diese Metaanalyse zeigte kein, mit dem Einsatz von Abacavir vergesellschaftetes, erhöhtes Risiko für MI. Behandler sollten weiterhin Abacavir unter Berücksichtigung der Fachinformation verschreiben. Patienten sollten die Einahme von Abacavir nicht unterbrechen, ohne vorher mit ihrem Behandler gesprochen zu haben.
Die FDA wird auch weiterhin jede neue Information zur Arzneimittelsicherheit der Öffentlichkeit bekanntgeben, sobald sie verfügbar ist.
Zusätzliche Informationen für Patienten
- Unterbrechen Sie die Einahme von Abacavir nicht, ohne mit Ihrem Behandler gesprochen zu haben.
- Diskutieren Sie jede Frage zu Abacavir oder Ihre Bedenken gegenüber Abacavir mit Ihrem Behandler.
- Melden Sie Nebenwirkungen, die Sie erleiden an das FDA MedWatch-Programm, indem Sie dem Link unter auf dieser Seite („Contact us“) folgen und dann die entsprechenden Hinweise beachten.
Zusätzliche Informationen für behandelnde Ärzte
- Verschreiben Sie aich weiterhin Abacavir entsprechend der Fachinformation.
- Seien Sie sich darüber im Klaren, dass es widersprüchliche Informationen darüber gibt, ob eine Behandlung mit Abacavir das MI-Risiko erhöht oder nicht. Die FDA hat jedoch in einer kürzlich durchgeführten Metaanalyse von 26 RCTs keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Häufigkeit von MIs zwischen Patienten gefunden, die Abacavir einnahmen und Patienten, die Abacavir nicht einnahmen.
- Melden Sie unerwünschte Wirkungen von Abacavir an das FDA MedWatch-Programm, indem Sie dem Link unter auf dieser Seite („Contact us“) folgen und dann die entsprechenden Hinweise beachten.
Zusammenfassung der Daten
Das Hauptziel der FDA war die Erkundung einer Vergesellschaftung von Abacavir mit MI. Dazu wurde in vier Datenbanken (International Pharmaceutical Abstracts [IPA], Intelos, Embase und Scopus) eine Literatursuche nach allen klinischen Studien durchgeführt, die einen randomisierten Abacavir-Arm enthielten. Die FDA überprüfte manuell die Ergebnisse dieser Suche, um RCTs zu identifizieren, die die folgenden Kriterien erfüllten: an Erwachsenen durchgeführt, Studiengröße größer als 50 Teilnehmer, Studie vollendet, keine pharmakokinetische Studie und nicht in Afrika durchgeführt. Es wurde – auf der Basis der jeweiligen Studienergebnisse – als primäre statistische Analysemethode die Mantel-Haenszel Methode mit risk difference, odds ratio (OR) und einem 95% confidence interval (CI) verwendet. Die Analyseeinheit war das Subjekt und der Stratifizierungsfaktor war die Studie. Bei Studien mit mehr als zwei Armen wurden der Abacavir-Arm mit den Armen ohne Abacavir verglichen.
In die Metaanalyse der FDA wurden Daten aus 26 RCTs zwischen 1996 und 2010 aufgenommen (16 Studien aus der Datenbank des Medikamentenherstellers, 5 Studie der AIDS Clinical Trials Group (ACTG) und 5 Studien von universitären Zentren. Für 9.868 Studienteilnehmer, die randomisiert worden waren, entweder eine antiretrovirale Kombinationstherapie mit Abacavir bzw. eine Vergleichskombination ohne Abacavir einzunehmen, wurden Ergebnisse zu MIs berichtet. Insgesamt wurden 46 MI berichtet. 24 davon traten in der Gruppe von 5.028 Studienteilnehmen unter Abacavir auf, 22 in der Gruppe von 4.840 Studienteilnehmern ohne Abacavir. Es konnte keine statistisch signifikante Beziehung zwischen MI und den Abacavir-haltigen Medikamentenkombinationen aufgedeckt werden (Mantel-Haenszel OR 1.02, 95% CI 0.56 – 1.84). Eine Übersicht dieser Metaanalyse findet sich unter http://www.retroconference.org/2011/Abstracts/42436.htm. [Das entsprechende Poster befindet sich in der Anlage.]
Quelle: http://www.fda.gov/Drugs/DrugSafety/ucm245164.htm
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Titel: | Poster Metaanalyse der FDA |
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