Die amerikanische Seuchenkontrollbehörden Centers Centers for Disease Control and Prevention (CDC), hat am 14. Mai neue Leitlinien veröffentlicht und empfohlen, dass eine Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) für jede/n HIV-Negative/n in Betracht gezogen werden sollte, der/die:
• In einer sexuellen Partnerschaft mit einer/einem HIV-Positiven lebt.
• Einer schwuler oder bisexueller Mann ist, der in den letzten sechs Monaten Sex ohne Kondom hatte oder bei dem eine sexuell übertragbare Erkrankung diagnostiziert worden ist und nicht in einer beidseitig monogamen Partnerschaft mit jemandem lebt, der kürzlich HIV-negativ getestet worden ist.
• Ein heterosexueller Mann / eine heterosexuelle Frau ist, der/die beim Sex mit Partnerinnen/Partnern mit bekannten HIV-Risiko (beispielsweise Menschen, die Drogen injizieren oder bisexuelle Männer mit unbekanntem HIV-Status) nicht immer Kondome verwenden nicht in einer beidseitig monogamen Partnerschaft mit jemandem lebt, der kürzlich HIV-negativ getestet worden ist.
• In den letzten sechs Monaten Drogen injiziert hat und Drogen-Bestecke gemeinsam benutzt hat oder in einem Behandlungsprogramm für IV-Drogengebraucher(innen) ist.
Die amerikanische Medikamentenzulassungsbehörde Food and Drug Administration (FDA) hat die PrEP am 17. Juli 2012 zugelassen. Das lizenzierte aber nur Truvada (Tenofovir + Emtricitabin) für den Einsatz als präventive Maßnahme bei HIV-Negativen – ohne weitere Empfehlungen abzugeben, bei wem die PrEP in Betracht gezogen werden sollte.
Die CDC haben diesbezüglich erstmals im Jahr 2001 Leitlinien veröffentlicht, lange vor der FDA-Zulassung. In den USA wurden vor der Zulassung insgesamt nur 750 PrEP-Verschreibungen ausgestellt. Die Verschreibungszahlen sind seitdem langsam nach oben gegangen, sind aber bei schwulen Männern überraschend niedrig. Nur 9 % der Ärzte geben an, jemals eine PrEP verschrieben zu haben. Ein Artikel in der New York Times kommentiert, dass die CDC-Leitlinien „die AIDS-Prävention in den Vereinigten Staaten transformieren könnten“ und dass, wenn sie strikt umgesetzt würden, eine Erhöhung der jährlichen Truvada-Verschreibungen um den Faktor 50 zu erwarten sei.
“Die HIV-Infektion ist verhinderbar – dennoch sehen wir jedes Jahr etwa 50.000 neue HIV-Infektionen in den Vereinigten Staates“, meint CDC-Direktor Tom Frieden. „PrEP, gemeinsam eingesetzt mit anderen Präventionsstrategien, hat das Potenzial, Menschen mit einem Risiko zu helfen, sich selbst zu schützen und die Zahl der HIV-Neuinfektionen in den Vereinigten Staaten zu vermindern.“
Autor: Gus Cairns, Übersetzung: Bernd Vielhaber
Kommentar:
Im Anhang des Postings befinden sich die Empfehlungen und ein weiterführendes Dokument für verschreibende Ärzte. Das auf der CDC-Seite angekündigte Frage-Antwort-Dokument für Nutzer war zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Postings nicht verügbar. Es wird baldmöglichst nachgeliefert.
Ebenso im Anhang ein Dokument (Fact sheet: Pharmaceutical Company Patient Assistance Programs and Co-Payment Assistance Programs for Pre-exposure Prophylaxis (PrEP) and Post-exposure Prophylaxis (PEP)) was grundlegende Informationen für amerikansiche Patienten gibt, die sich Truvada nicht leisten können und das Unterstützungsprogramm von Gilead in Anspruch nehmen möchten.
Da die finanziellen Mittel auch in Deutschland begrenzt sind, werden die Kosten für Truvada, die in Deutschland wie Viagra etc. auch, wohl nicht von der GKV übernommen werden würden, ein entscheidendes Zugangskriterium sein. Wer es sich nicht leisten kann, hat halt Pech gehabt.
Hier der Link zu der CDC-Seite, die zu PrEP eingerichtet worden ist.
Die PrEP hat in der jüngeren Vergangenheit zu erbitterten Auseinandersetzungen in den USA geführt. So hat der Direktor der größten amerikanischen AIDS-Organisation Truvada als PrEP mit dem Hinweis abgelehnt, es sei eine Partydroge. Wer mehr über diesen zum Teil abstrusen Streit erfahren will, kann mit den Suchworten „michael+weinstein+ahf+truvada“ gängige Suchmaschinen bemühen.
• In einer sexuellen Partnerschaft mit einer/einem HIV-Positiven lebt.
• Einer schwuler oder bisexueller Mann ist, der in den letzten sechs Monaten Sex ohne Kondom hatte oder bei dem eine sexuell übertragbare Erkrankung diagnostiziert worden ist und nicht in einer beidseitig monogamen Partnerschaft mit jemandem lebt, der kürzlich HIV-negativ getestet worden ist.
• Ein heterosexueller Mann / eine heterosexuelle Frau ist, der/die beim Sex mit Partnerinnen/Partnern mit bekannten HIV-Risiko (beispielsweise Menschen, die Drogen injizieren oder bisexuelle Männer mit unbekanntem HIV-Status) nicht immer Kondome verwenden nicht in einer beidseitig monogamen Partnerschaft mit jemandem lebt, der kürzlich HIV-negativ getestet worden ist.
• In den letzten sechs Monaten Drogen injiziert hat und Drogen-Bestecke gemeinsam benutzt hat oder in einem Behandlungsprogramm für IV-Drogengebraucher(innen) ist.
Die amerikanische Medikamentenzulassungsbehörde Food and Drug Administration (FDA) hat die PrEP am 17. Juli 2012 zugelassen. Das lizenzierte aber nur Truvada (Tenofovir + Emtricitabin) für den Einsatz als präventive Maßnahme bei HIV-Negativen – ohne weitere Empfehlungen abzugeben, bei wem die PrEP in Betracht gezogen werden sollte.
Die CDC haben diesbezüglich erstmals im Jahr 2001 Leitlinien veröffentlicht, lange vor der FDA-Zulassung. In den USA wurden vor der Zulassung insgesamt nur 750 PrEP-Verschreibungen ausgestellt. Die Verschreibungszahlen sind seitdem langsam nach oben gegangen, sind aber bei schwulen Männern überraschend niedrig. Nur 9 % der Ärzte geben an, jemals eine PrEP verschrieben zu haben. Ein Artikel in der New York Times kommentiert, dass die CDC-Leitlinien „die AIDS-Prävention in den Vereinigten Staaten transformieren könnten“ und dass, wenn sie strikt umgesetzt würden, eine Erhöhung der jährlichen Truvada-Verschreibungen um den Faktor 50 zu erwarten sei.
“Die HIV-Infektion ist verhinderbar – dennoch sehen wir jedes Jahr etwa 50.000 neue HIV-Infektionen in den Vereinigten Staates“, meint CDC-Direktor Tom Frieden. „PrEP, gemeinsam eingesetzt mit anderen Präventionsstrategien, hat das Potenzial, Menschen mit einem Risiko zu helfen, sich selbst zu schützen und die Zahl der HIV-Neuinfektionen in den Vereinigten Staaten zu vermindern.“
Autor: Gus Cairns, Übersetzung: Bernd Vielhaber
Kommentar:
Im Anhang des Postings befinden sich die Empfehlungen und ein weiterführendes Dokument für verschreibende Ärzte. Das auf der CDC-Seite angekündigte Frage-Antwort-Dokument für Nutzer war zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Postings nicht verügbar. Es wird baldmöglichst nachgeliefert.
Ebenso im Anhang ein Dokument (Fact sheet: Pharmaceutical Company Patient Assistance Programs and Co-Payment Assistance Programs for Pre-exposure Prophylaxis (PrEP) and Post-exposure Prophylaxis (PEP)) was grundlegende Informationen für amerikansiche Patienten gibt, die sich Truvada nicht leisten können und das Unterstützungsprogramm von Gilead in Anspruch nehmen möchten.
Da die finanziellen Mittel auch in Deutschland begrenzt sind, werden die Kosten für Truvada, die in Deutschland wie Viagra etc. auch, wohl nicht von der GKV übernommen werden würden, ein entscheidendes Zugangskriterium sein. Wer es sich nicht leisten kann, hat halt Pech gehabt.
Hier der Link zu der CDC-Seite, die zu PrEP eingerichtet worden ist.
Die PrEP hat in der jüngeren Vergangenheit zu erbitterten Auseinandersetzungen in den USA geführt. So hat der Direktor der größten amerikanischen AIDS-Organisation Truvada als PrEP mit dem Hinweis abgelehnt, es sei eine Partydroge. Wer mehr über diesen zum Teil abstrusen Streit erfahren will, kann mit den Suchworten „michael+weinstein+ahf+truvada“ gängige Suchmaschinen bemühen.
Anhänge an diesem Beitrag
Dateiname: | PrEPguidelines2014.pdf |
Dateigröße: | 867.28 KB |
Titel: | PrEP-Leitlinie vom 14. Mai 2014 |
Heruntergeladen: | 345 |
Dateiname: | PrEPProviderSupplement2014.pdf |
Dateigröße: | 690.63 KB |
Titel: | Anhang zur Leitlinie für verschreibende Ärzte |
Heruntergeladen: | 378 |
Dateiname: | PrEP and PEP PAP fact sheet.pdf |
Dateigröße: | 122.61 KB |
Titel: | Factsheet Pharmaceutical Company Patient Assistance Program |
Heruntergeladen: | 587 |