Auf den letzten beiden Seiten des HIV.Repoerts findet sich die Stellungnahme der Deutschen AIDS-Gesellschaft zur EKAF und des Nationalen AIDS-Rates aus Frankreich.
Nachtrag zum Artikel: „Blick zu den Nachbarn: Frankreich“ aus der Ausgabe 06/2009 vom 15. 06. 2009
Der im Text angegebene Link führt leider ins Nichts. Die Redaktion entschuldigt sich. Hier ist der funktionierende Link: http://www.cns.sante.fr/spip.php?article298&lang=en (Download als pdf: http://www.cns.sante.fr/IMG/pd…t_EN-2.pdf)
Die zugegebenermaßen extrem kurze und sehr fokussierte Zusammenfassung lässt vermuten, dass es sich um ein eher schreckliches Dokument handelt. Das Gegenteil ist der Fall. Das Dokument ist sehr lesenswert und benennt zentrale Probleme des Ansatzes Therapie als Prävention und dessen Folgen – und über die bisherigen Diskussionen der wissenschaftlichen Datenlage hinausgehend.
Die Webseite www.aidsmap.com aus Großbritannien berichtet am 19. Juni, dass das französische Gesundheitsministerium eine Presserklärung veröffentlich hat, in der es die Stellungnahme des Nationalen Französischen AIDS-Rates zurückweist [1]. Der Nationale AIDS-Rat ist ein unabhängiges Expertengremium (Akademiker, Kliniker, Politiker etc.) und hat beratende Funktion. Die Mitglieder werden von verschiedenen Teilen der Regierung ernannt.
Die Abteilung des französischen Gesundheitsministeriums, die für die die öffentliche Gesundheit zuständig ist, wies in einer Presseerklärung am 7. Mai [2] die Analyse des Nationalen AIDS-Rates zurück und bestand darauf, dass nur der Gebrauch von Kondomen bzw. Femidomen das Maximum an Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen garantiere. Kondome müssen bei Gelegenheitssex immer verwendet werden oder wenn der HIV-Status des festen Partners nicht bekannt ist. Ferner gebe es keine hinreichenden Beweise für MSM, die Effektivität der antiretroviralen Therapie als alleinigem Präventionsinstrument oder dem Risiko von Resistenzen, wenn mehr Menschen eine ART einnehmen.
Das Ministerium kündigte an, es werde eine neue Expertengruppe einsetzen, die die antiretrovirale Behandlung als Präventionsinstrument im Kontext einer Bewertung von HIV-Präventionsstrategien neu bewerten soll. Die Stellungnahme dieser Expertengruppe – so wird angenommen – werde wesentlichen Einfluss auf die französische HIV-Prävention der nächsten drei Jahre haben.
Die Aktivisten-Gruppe The Warning prangerte in einer Stellungnahme am 11. Mai den Konservatismus des Ministeriums an [3]. „Sie dokumentieren, dass sie immer noch glauben, es sei möglich eine Präventionsstrategie umzusetzen, die keine Rücksicht auf das Verhalten und die Entscheidungen von Menschen nimmt.“
1. http://www.aidsmap.com/en/news…CDF704.asp
2. http://www.sante-sports.gouv.f…s-vih.html
3. http://www.thewarning.info/article.php?id_article=0272
Nachtrag zum Artikel: „Blick zu den Nachbarn: Frankreich“ aus der Ausgabe 06/2009 vom 15. 06. 2009
Der im Text angegebene Link führt leider ins Nichts. Die Redaktion entschuldigt sich. Hier ist der funktionierende Link: http://www.cns.sante.fr/spip.php?article298&lang=en (Download als pdf: http://www.cns.sante.fr/IMG/pd…t_EN-2.pdf)
Die zugegebenermaßen extrem kurze und sehr fokussierte Zusammenfassung lässt vermuten, dass es sich um ein eher schreckliches Dokument handelt. Das Gegenteil ist der Fall. Das Dokument ist sehr lesenswert und benennt zentrale Probleme des Ansatzes Therapie als Prävention und dessen Folgen – und über die bisherigen Diskussionen der wissenschaftlichen Datenlage hinausgehend.
Die Webseite www.aidsmap.com aus Großbritannien berichtet am 19. Juni, dass das französische Gesundheitsministerium eine Presserklärung veröffentlich hat, in der es die Stellungnahme des Nationalen Französischen AIDS-Rates zurückweist [1]. Der Nationale AIDS-Rat ist ein unabhängiges Expertengremium (Akademiker, Kliniker, Politiker etc.) und hat beratende Funktion. Die Mitglieder werden von verschiedenen Teilen der Regierung ernannt.
Die Abteilung des französischen Gesundheitsministeriums, die für die die öffentliche Gesundheit zuständig ist, wies in einer Presseerklärung am 7. Mai [2] die Analyse des Nationalen AIDS-Rates zurück und bestand darauf, dass nur der Gebrauch von Kondomen bzw. Femidomen das Maximum an Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen garantiere. Kondome müssen bei Gelegenheitssex immer verwendet werden oder wenn der HIV-Status des festen Partners nicht bekannt ist. Ferner gebe es keine hinreichenden Beweise für MSM, die Effektivität der antiretroviralen Therapie als alleinigem Präventionsinstrument oder dem Risiko von Resistenzen, wenn mehr Menschen eine ART einnehmen.
Das Ministerium kündigte an, es werde eine neue Expertengruppe einsetzen, die die antiretrovirale Behandlung als Präventionsinstrument im Kontext einer Bewertung von HIV-Präventionsstrategien neu bewerten soll. Die Stellungnahme dieser Expertengruppe – so wird angenommen – werde wesentlichen Einfluss auf die französische HIV-Prävention der nächsten drei Jahre haben.
Die Aktivisten-Gruppe The Warning prangerte in einer Stellungnahme am 11. Mai den Konservatismus des Ministeriums an [3]. „Sie dokumentieren, dass sie immer noch glauben, es sei möglich eine Präventionsstrategie umzusetzen, die keine Rücksicht auf das Verhalten und die Entscheidungen von Menschen nimmt.“
1. http://www.aidsmap.com/en/news…CDF704.asp
2. http://www.sante-sports.gouv.f…s-vih.html
3. http://www.thewarning.info/article.php?id_article=0272
Anhänge an diesem Beitrag
Dateiname: | 2009_06_HIVReport.pdf |
Dateigröße: | 1.62 MB |
Titel: | HIV.Report Nr. 06/2009 |
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